Der Kantonsrat hat heute dem Objektkredit für den Bau des Forum UZH über 598 Mio. CHF bewilligt. Der Kredit wurde aber noch um 1.3 Mio. CHF gekürzt. Damit wurde der Anteil am Kredit für die Kunst am Bau halbiert. Die SVP wollte diesen ganz streichen. Aufgrund eines peinliche Abstimmungsfehlers der SVP, musste die Abstimmung wiederholt werden.

Mein Votum zum Geschäft:

Mit dem Forum UZH kann die Universität Zürich einen grossen Schritt machen und einen Teil des dringend benötigten Raums realisieren. Dem Forum fällt eine Schlüsselposition in der Entwicklung der UZH im Zentrum zu. Die Uni kann damit ihre Attraktivität weiter steigern. Es entsteht ein Treffpunkt für 1’100 Forschende und über 6’000 Lehrende. 
Die Stadt Zürich erhält mit dem Forum UZH eine neue Adresse. Endlich schaffen wir es wieder einmal in Zürich eine städtebauliche Lösung mit identitäststiftender Wirkung zu realisieren die eine hohe Strahlkraft haben wird. 

Ja, das kostet was – aber es ist auch viel wert!
Von uns im Kantonsrat sind Sie sich Kritik und Nörgeleinen an neuen Bauten und Projekten gewohnt. Heute sind sich aber alle Parteien einig, dass es am vorliegenden Projekt kaum Kritik zu üben gibt. Aus grünem Blickwinkel wohl die Anzahl der Veloabstellplätze. Dazu aber mehr in den nächsten Vorlage 5814.
Für den Wettbewerb, der zum vorliegenden Projekt geführt hat, haben sich 80 Teams beworben, 12 wurden zugelassen. Die Jury hat schlussendlich das beste Projekt ausgewählt. Die offene Raumgestaltung und die durchlässige Wegführung in den Erdgeschossen tragen wesentlich zur Öffnung des Gebäudes nach aussen hin bei. Der grosse Platz vor dem Forum ist ein Gewinn für die Stadt, die Bevölkerung und die Studierenden.
Nach der Wahl wurde ein «designe to cost» Prozess eingeleitet, der über mehrere Phasen ging. Damit wurden die Kosten von zuerst über 700 Mio. CHF redimensioniert und auf einige Wünsche wie z.B. weitere unterirdische Stockwerke mit Rechenzentrum, Turnhallen so wie auch auf weitere Hörsäle verzichtet. Die Arbeit, die in das Projekt bisher gesteckt wurde, ist ausgezeichnet und sehr professionell. Dafür möchte ich mich beim Team der Uni um Herrn Chapuis, den Mitarbeitenden der Bildungsdirektion und der Baudirektion, die involviert waren, sehr bedanken. 
Auch alle von der Kommission gestellten Fragen wurden sehr ausführlich beantworten.
Das FORUM UZH wird nach Minergie-P und SGNI/DGNB geplant und zertifiziert und erfüllt mehrheitlich die ECO-Anforderungen. Der Bau erhält die Gesamtnote 5,3 nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz und erreicht damit Stufe Gold. Obwohl viel Beton in den Kellergeschossen genutzt wird. Dafür wird das oberirdische Tragwerk als Holz-Hybrid-Bau ausgebildet.

Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt über Fernwärme und Kältemaschinen mit Rückkühlern. Die Abwärme der Kältemaschinen wird in die Heizung eingebunden.
Auf dem Dach wird eine aufgeständerte Photovoltaikanlage realisiert. Darunter ist das Dach begrünt und kann genutzt werden.
Betreffend der beiden Anträgen zur Kunst am Bau:
Wenn man hört, was hier im Rat über Kunst gesagt wird, kommt man zwangsläufig zum Schluss, dass es im Kanton zu wenig Kunst am Bau gibt! 
Kunst bringt einen kulturellen Aspekt ins Gebäude und spielt eine wichtige Rolle bei der Identifikation der Nutzer:innen mit dem Gebäude. In diesem Fall ist das Gebäude sehr zentral gelegen, so dass die Kunst von sehr vielen Personen erlebt werden kann. Daher wäre es kurzsichtig darauf zu verzichten. 
Die Grüne Fraktion wird den Kreditantrag annehmen und die beiden Anträge zur Kürzung bzw. Streichung des Kredits der Kunst am Bau ablehnen.
Webseite zum Projekt
Projektdokumentation mit Kostenschätzung
Webseite der UZH zum Projekt