Ungebremstes Wachstum trotz Klimakrise

Der Flughafen Zürich wächst weiter, als ob die Klimakrise nicht existieren würde: 31,2 Mio. Passagiere und 246’596 Flugbewegungen pro Jahr bedeuten, dass das vor-Corona-Niveau bereits wieder erreicht ist. Setzt sich dieses Wachstum fort, dürfte der im Flughafengesetz vorgesehene Maximalwert von 320’000 Flugbewegungen bereits 2031 erreicht werden. Spätestens dann muss der Kantonsrat entscheiden, wie der Kanton beim Bund darauf hinwirken soll, die Anzahl Flugbewegungen zu begrenzen, wie es im Flughafengesetz vorgesehen ist. Für die Grünen ist klar: Der Regierungsrat muss endlich ernsthaft vorwärts machen, damit Klima- und Lärmschutz nicht weiter unter die Räder geraten.

Immer mehr Menschen vom Fluglärm betroffen

Der Zürcher Fluglärmindex (ZFI) wird erneut klar überschritten. 55’725 Personen sind heute vom Fluglärm stärker betroffen als gesetzlich erlaubt. Dies entspricht einem weiteren Anstieg von 17 %, obwohl Airlines in leisere Flugzeuge investieren. Das zeigt: Effizienzgewinne werden vom rasanten Wachstum überrollt. Wer echten Lärmschutz will, muss das Wachstum der Flugbewegungen und der Bevölkerung innerhalb der Abgrenzungslinie begrenzen. Nur so können die Menschen vom Lärm geschützt werden.

Klimaziele rücken in weite Ferne – Bundesrat und Regierungsrat beleiben untätig

Der CO₂-Ausstoss des Flugverkehrs aus der Schweiz steigt weiter, aber weder Bundes- noch Regierungsrat steuern wirksam dagegen. Weltweit ist die Fliegerei für 7 Prozent des Treibhausgasausstosses verantwortlich, in der Schweiz mit ihren VielfliegerInnen sogar für 27 Prozent.

Wenn die Zahl der Flüge weiterwächst, wird der Flughafen zur klimaschädlichsten Infrastruktur in unserem Kanton. Die Klimaziele durch sogenannte SAF (Sustainable Aviation Fuels) zu erreichen, ist reine Augenwischerei der Fluglobby. Ohne eine nationale Strategie, die den Flugverkehr bis 2050 auf Netto-Null bringt, werden die Klimaziele klar verfehlt. Für Kurz- und Europaflüge unter 1’200 km braucht es einen systematischen Ersatz durch attraktive Zugverbindungen und eine wirksame Ticketabgabe. Nur mit verbindlichen Vorgaben – und nicht durch das blosse Vertrauen in Marktmechanismen – lässt sich der notwendige Klimaschutz im Flugverkehr erreichen.