Mit 101 zu 66 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde ein Lohndeckel für den CEO der ZKB durch die bürgerliche Mehrheit leider abgelehnt. Die Parlamentarische Initiative von SP und AL verlangt, dass die Gesamtvergütung des Vorsitzenden der Generaldirektion die Gesamtvergütung des Präsidenten der Geschäftsleitung der schweizerischen Nationalbank nicht übersteigen darf.
Obwohl sich fast alle Parteien einig sind, dass die hohen Entschädigungen und die sehr grossen variablen Anteile ein Problem sind, will die bürgerliche Seite nicht in die Hosen und die Sache angehen. Es wurden in den Voten viele Spitzkehren gemacht, um zu erklären weshalb man das Problem so nicht lösen will.
Auch aus unserer Sicht ist es wichtig, nicht nur dieses Salär zu Regeln sondern die ganze Vergütungsordnung zu überarbeiten.

Medienberichte:

Tagesanzeiger
NZZ

Mein Votum im Rat:

«Könnä, hetti, wettä, setti, das höre ich von der bürgerlichen Seite.» Die bürgerlichen Gegner dieser PI sehen auch ein Problem! In ihren Voten schaffen sie unglaubliche Spitzkehre, um den Vorstoss nicht zu unterstützen. Wir haben die Aufsicht über die ZKB! Ja dann müssen wir auch einmal handeln! Wie wir es bei den Spitälern auch geschafft haben.
Hören wir mit der Lohnspirale auf!
Die exorbitanten Saläre in der Bankenbranche stehen schon lange nicht mehr in einem Verhältnis zur Verantwortung. Die Besten nach dem bürgerlichen «Jargon» haben die UBS an den Rand des Ruins und nun auch die CS in den Ruin getrieben, welcher nur durch den Staat verhindert wurde.

Diese «Besten» möchte ich bei der ZKB nicht haben!

Unsere Bank konnte ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. Es wäre schön, Sie würde auch das 300-jährige schaffe, ohne dass sie die Staatsgarantie in Anspruch nehmen muss. Wir brauchen keine Banker nach angelsächsischem Vorbild in unserer Bank, welche sich unanständig die Taschen füllen. Wir wollen Mitarbeiter die intrinsisch motiviert sind für die Kantonalbank zu arbeiten, weil die ZKB eine andere Bank ist! Unsere Bank soll talentierte und engagierte Führungskräfte einzustellen, welche sich an den langfristigen Zielen der Bank orientieren!
Die Mehrheit der Geschäftsleitung führt an, dass es ein Lohndeckel die Bank bei der Rekrutierung von Führungspersonen schwächen würde. Mehrere Studien aus den Jahren 1999, 2003 und 2016 untersuchten die Beziehung zwischen der Vergütung von CEO und der Leistung der Bank und fand heraus, dass es keine signifikante Korrelation zwischen der Höhe der CEO-Vergütung und der Leistung der Bank gab.
Es zeigt sich also, dass mehr Lohn nicht zu einer erfolgreicheren Bank führt!

Es braucht möglichst schnell ein neues Vergütungsreglement

Sehr geehrter Bankrat nehmen sie die Forderung der Grünen auf, dass das Vergütungsreglement schleunigst überarbeitet werden muss. Denn durch die aktuell zufliessenden Gelder in grossen Mengen, wird der Gewinn in den kommenden Jahren weiter anwachsen. In der aktuellen Logik müssen dann die Boni – wegen der guten Leistung (zynisch gemeint) – ebenfalls stark anwachsen!
An meine bürgerlichen Kolleg:innenim Kantonsrat: Stehen Sie zu ihrer Meinung und verstecke sie sich nicht hinter wenn und aber! Stimmen Sie der PI zu, damit machen wir einen ersten richtigen Schritt bei der Begrenzung der Lohnexzesse machen können.