Heute hat der Kantonsrat die umstrittenen Pistenverlängerungen mit 87 zu 83 angenommen. Die Piste 28 soll bei Rümlang um 400 m und die Piste 32 im Norden von Oberglatt um 280 m ausgebaut werden.
Die Befürworter versprechen sich dadurch, dass die Sicherheit erhöht und der Flugbetrieb stabiler abgewickelt werden kann. Damit sollen mehr Pünktlichkeit und weniger Lärm am Abend gewährleistet werden. Leider will weder die Flughafen AG noch der Regierungsrat verbindlich eine Zahl von Flugbewegungen oder das Einhalten der Nachtruhe festschreiben.

Ausbau steht im Widerspruch zu den Klimazielen

Der Pistenausbau läuft den Klimazielen direkt zuwider. Investition in Fliegerei ist angesichts der Klimakrise aus der Zeit gefallen. 2019, im Jahr vor der Corona-Pandemie, trug die Fliegerei in der Schweiz 12.6% der Treibhausgasemissionen bei und es ist nicht absehbar, dass die Flugbranche die Klimaneutralität zeitgerecht erreichen werden. Das Netto-Null-Ziel kann nur erreicht werden, wenn weniger statt mehr geflogen wird.

50 Mio. Passagiere werden angestrebt

Neben dem Ausbau der Pisten, welche 250 Mio. CHF kosten soll, investiert der Flughafen nach Aussagen des Vereins Fair in Air weitere 2 bis 3 Mia. CHF in die Flughafeninfrastruktur. Allein der Ausbau des Terminal 1 soll 800 Mio. CHF verschlingen. Wer so viel Geld investiert, will auch einen Return on Investment! 2019 äusserte sich der Sprecher der Flughafen AG gegenüber den Medien noch so, dass es mit dem neuen Terminal möglich wird, 50 Millionen Passagiere abzufertigen. Äusserungen, die man aktuell von den Betreibern des Flughafens nicht mehr hört. Im flugstärksten Jahr wurden bisher 31.5 Mio. Passagiere in Kloten abgewickelt.

Die Flughafen AG und der Regierungsrat sind keine vertrauenswürdigen Partner

Leider waren weder die Flughafen AG noch der Regierungsrat bei der Lärmbelästigung und dem Einhalten der Nachtruhe vertrauenswürdigen Partner. Seit der Einführung des Zürcher Fluglärmindex (ZFI) im Jahre 2006, welcher die Zahl, der am Tag stark belästigten und in der Nacht im Schlaf stark gestörten Personen misst, wurde er nur während drei Jahren zu Beginn der Messung und jetzt wieder während der Corona-Pandemie eingehalten. Der Regierungsrat, welcher für die Einhaltung des Richtwertes der vom Fluglärm betroffenen Menschen besorgt sein soll, hat nie genügend scharfe Massnahmen dagegen ergriffen.

Grüne und SP ergreifen das Referendum

Damit die Bevölkerung sich zur Pistenverlängerungen äussern kann werden die Grünen zusammen mit der SP und AL das Referendum ergreifen.

Meine Voten gegen die Pistenverlängerungen

28. August 2023

Die Flughafen AG und der Regierungsrat sind keine vertrauenswürdigen Partner! Das zeigt zu guter Letzt neben der regelmässigen Lärm Überschreitungen und Verletzungen des Nachtflugverbots auch die Spendenaffäre.

Gleicher Meinung sind auch viele Gemeinden, welche sich ablehnend zur Pistenverlängerung geäussert haben.

Die Flughafen AG will mit der Pistenverlängerung keine verbindlichen Ziele zum Kapazitätsausbau und für weniger Lärm in der Nacht eingehen.

Der Regierungsrat als Kontrollinstanz hat in all diesen Jahren die Augen und Ohren verschlossen und die Bevölkerung nicht vor den schädlichen Immissionen geschützt. Keine wirkungsvollen Massnahmen wurden ergriffen, obwohl das Flughafengesetz, das so vorsieht. Frau Walker Späh unter dieser Vorgeschichte können Sie nicht erwarten, dass wir Ihren Beteuerungen Glauben schenken können.

Wer den Schutz der Bevölkerung ernst nimmt, baut die Pisten am Flughafen nicht aus!

Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, dann können wir eine klimaschädliche Infrastruktur, wie sie der Flughafen ist, nicht weiterwachsen lassen. Eine neue Studie des Paul Schärer Institut (PSI) und der ETH, welche gerade vor den Sommerferien erschienen ist, zeigt auf, dass die Zahl der Flüge um 0.4 bis 0.8% pro Jahr gesenkt werden muss, damit wir bis 2050 eine klimaneutrale Fliegerei erreichen können. Dies trotz SAF (Sustainable Aviation Fuel), also nachhaltiger Triebstoffe und CCS (Carbon Capture an Storage), der Einlagerung von CO2. Das Netto-Null-Ziel kann nur erreicht werden, wenn weniger statt mehr geflogen wird.

Wer die Klimakrise ernst nimmt, baut die Pisten am Flughafen nicht aus!

Das Thema Wachstum wird in der Diskussion um die Pistenverlängerung von der Flughafen AG gemieden. Seit langem hört man dieses Thema von der Flughafen AG nicht mehr. Noch 2019 als der Neubau des Terminals A angekündigt wurde, sprach die Flughafen AG von 50 Mio. Passagieren, welche sie 2040 abwickeln möchte, also fast 70% mehr als im Spitzenjahr 2019.
Wenn eine Firma Geld investiert, will sie einen Return on Investment. Der kann nur erreicht werden, wenn mehr Passagiere abgewickelt werden. 3 Mia. CHF will der Flughafen in den kommenden Jahren investieren. Um dafür eine Refinanzierung zu erreichen, brauch es ein massives Wachstum an Passagieren und Flugbewegungen.

Wer kein endloses Wachstum will, baut die Pisten am Flughafen nicht aus!

 

19. Juni 2023

Die Flughafen AG und der Regierungsrat sind keine vertrauenswürdigen Partner! Das zeigt zu guter Letzt neben der regelmässigen Lärm Überschreitungen und Verletzungen des Nachtflugverbots nun auch die Spendenaffäre auf.

Die Befürworter der Pistenverlängerungen argumentieren mit der Sicherheit.

Wäre der Flughafen Kloten nicht sicher, würde heute kein Flugzeug abheben. Sicherheit ist ein Feigenblatt um die Pisten zu verlängern.

Wenn es den Verantwortlichen der Flughafen AG, dem Regierungsrat und dem Bund wirklich um die Erhöhung der Sicherheit am Flughafen gehen würde, hätten sie

  • die vergangenen Jahre nutzen können, um mit Deutschland zu verhandeln, damit der Flughafen häufiger im Nordkonzept betrieben werden kann, denn so ist er gewachsen, kann am effizientesten und dadurch am sichersten betrieben werden.

und

  • Die Slotvergabe aus wirtschaftlichen Gründen nicht völlig ausgereizt, sondern auch hier die Sicherheit in den Vordergrund gestellt.

Neben den Pistenverlängerungen plant der Flughafen sehr viel Geld, und zwar bis zu 3 Mia. CHF, zu investieren. Allein für den Terminal A 800 Mio. CHF. Wenn eine Firma Geld investiert, will sie einen Return on Investment. Der kann nur erreicht werden, wenn mehr Passagiere abgewickelt werden. Das Thema Wachstum wird in der Diskussion um die Pistenverlängerung von der Flughafen AG aber tunlichst gemieden. Noch vor der Corona-Pandemie dagegen wurde ganz klar betont, dass 2040 50 Mio. Passagiere in Kloten abgewickelt werden sollen, also 2/3 mehr als im Spitzenjahr 2019. Dazu wollen wir nicht Hand bieten.

Wir müssen uns hier drin die Frage stellen, was braucht der Kanton Zürich und die Schweiz für einen Flughafen. Dass die Flughafen AG wachsen will, ist logisch, das ist ein Zweck eines Unternehmens. Dass die bürgerlichen Parteien ein Wachstum forcieren wollen, haben sie mit der Annahme der Schmiergelder bestätigt. Welcher Flughafen ist aber für die Bevölkerung erträglich? Nützt ein grösserer Flughafen der Schweizer Wirtschaft wirklich?

Die Studien, welche ins Land geführt werden, um den wirtschaftlichen Nutzen des Flughafens abzuschätzen sind unseriös und völlig aufgeblasen. Es ist richtig, dass der Flughafen und die durch den Betrieb ausgelösten Arbeiten für die Region wichtig sind. Daran soll sich auch nichts ändern.

Baden-Württemberg, dass von uns nördlich gelegene Bundesland, eines der wirtschaftlich erfolgreichsten in Deutschland, hat mit Stuttgart einen Flughafen der nur ca. 1/3 der Passagierzahl von Zürich abwickelt. Daran kann man sehen, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht an der gösse des Flughafens gemessen werden kann. Denn Transitpassagiere, die in Massen nach Zürich geflogen werden, um hier umzusteigen, bringen keine Wertschöpfung, sondern nur zusätzlichen Lärm.

Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, was die Bevölkerung gestern mit der Annahme des Klimaschutzgesetz klar mit 59.1% bekundet hat, dann können wir nicht eine klimaschädliche Infrastruktur, wie sie der Flughafen ist, weiterwachsen lassen!

Wenn sie sich wirklich für den Schutz der Bevölkerung einsetzen, gegen die Klimakrise ankämpfen wollen und einen wirtschaftlich erfolgreichen Kanton Zürich vertreten, dann stimmen Sie heute nein zu den Pistenverlängerungen. Lassen Sie sich von der Flughafen AG und der Volkswirtschaftsdirektorin nicht blenden.

In den Medien

SRF – Zürcher Kantonsrat stimmt Pistenverlängerung zu

Tagesanzeiger – Kommentar: Der Flughafen hat keinen Bonus mehr

Tagesanzeiger – Showdown im Kantonsrat: Knappes Ja zu den Pistenverlängerungen

NZZ – Nach acht Stunden Debatte und 81 Wortmeldungen: Kantonsparlament sagt Ja zu den Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich