Die Umweltallianz im Kantonsrat hat einmal mehr funktioniert und will mehr Zahlen zum Veloverkehr. Die Zahlen sollen die Grundlage bilden, um Prioritäten für den Ausbau der Veloinfrastruktur liefern.
Mein Postulat wurde mit 124 Stimmen angenommen. Es wird wirklich Zeit, dass auch im Kanton Zürich eine gute Velowege entstehen, welche zu einer Verlagerung vom Auto aufs Velo führen.
Bericht im Tagesanzeiger
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Regierungsrätin, werte Kolleginnen und Kollegen

Mein Votum im Kantonsrat

Man könnte meinen wir treten im Kanton Zürich mit dem Velo an Ort!

1995 Radwegstrategie, 2005 wurde diese revidiert
2001 Veloverkehr im Gesamtverkehrskonzept aufgenommen
2010 Veloförderprogramm, Rahmenkredit von 20 Mio. (allein die Stadt Zürich wirft 120 Mio. fürs Velo auf!!)
2016 Velo Netzplan vom Regierungsrat verabschiedet.

Und doch zeigt sich bisher kein Erfolg! Kann es sein, dass es dem Regierungsrat mit dem Velo nicht ernst ist? Er das Velo als eine der Lösungen für unsere Verkehrsprobleme unterschätzt? Und seine Verwaltung mit Papiertigern beübt? 
Im Umweltbericht 2018 erwähnt der Regierungsrat die positive Wirkung des Veloverkehrs für die Umwelt und auch für die Gesundheit. 

Obwohl der Veloverkehr insgesamt leicht zugenommen hat, macht er aber insgesamt immer noch einen viel zu kleinen Anteil aus. 2010 setzte der Kantonsrat mit dem Beschluss des Veloförderprogramms ein deutliches Zeichen: Der Anteil des Veloverkehrs am Gesamtverkehr soll wachsen. Leider hat sich seither kaum etwas bewegt.
Auch im Raumplanungsbericht 2017 bemerkt der Regierungsrat, dass es von Vorteil ist, wenn zumindest ein Teil der täglichen Wege zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden kann, damit die Verkehrsnetze nicht weiter belastet werden.
2018 hat der Regierungsrat herausgefunden, dass Veloschnellrouten volkswirtschaftlich empfehlenswert sind. Das freut uns sehr. Aber im Ernst werte Frau Regierungsrätin. Das hätte ihnen Frau Petri auch schon vor 28 Jahren sagen können! Nehmen Sie das Velo endlich ernst! Es wird Ihnen helfen, die Probleme auf der Strasse zu lösen.
Im Umweltbericht 2018 ist festgehalten, dass aufgrund der geringen Datenbasis der Veloanteil am Gesamtverkehr sogar nur beschränkt aussagekräftig sei!
Eigentlich hätten wir schon gehofft, dass in all den Jahren zumindest Daten über die Nutzung des Velos vorliegen, wenn schon nur wenige Velowege gebaut werden.
Deshalb wollen wir mit dem Postulat, dass durch eine Erhebung genauere Daten über den Veloverkehr im Kanton Zürich ermittelt werden. Gestützt auf diesen neuen Daten soll abgeklärt werden, wo heute grosse Verkehrsströme mit dem Velo vorhanden und an welchen Orten ein grosses Potenzial für die Verschiebung des Verkehrs auf das Velo möglich wäre.
In einem Massnahmenplan soll festgehalten werden, wie der Anteil des Veloverkehrs erhöht werden kann und welche baulichen Massnahmen dafür getroffen werden müssen. Auch eine Priorisierung der Massnahmen und Projekte soll festgehalten werden. Bei der Priorisierung soll das Potential der Verkehrsverlagerung der Haupttreiber sein.
Bitte erheben Sie auch Daten in den Städten, den Zentren der Agglomeration und zwischen diesen. Denn genau dort sehen wir ein enormes Potential für das Velo.
Aktuell stehen Radwegprojekte Beispielsweise zwischen Rorbas und Bülach oder Hombrechtikon und Oetwil an. Das sind Ergänzungen für Freizeitrouten, welchen in Coronazeiten auch sehr gerne genutzt werden und für die Volksgesundheit wichtig sind. Die Grüne Fraktion möchte aber, dass Sie den Fokus auf Strecken legen, bei welchen das Velo und die stark wachsende Menge an E-Bikes den Motorisierten Individualverkehr ersetzen können.
Die kantonale Koordinationsstelle für Veloverkehr wirbt mutig mit dem Slogan: «Wir machen Zürich zum ersten Velokanton der Schweiz»
Dieser Zug, ähh dieses Velo ist wohl abgefahren. Wir müssen ja auch nicht die ersten sein. Wir hoffen aber, dass es nicht nochmals Jahrzehnte dauern wird, bis die Velos sich als Verkehrsmittel auch in unserem Kanton durchsetzen können.