Heute wurde im Kantonsrat der Jahresbericht der EKZ behandelt. Mir war es äusserst wichtig dem Regierungsrat und Verwaltungsrat der EKZ auf den Weg zu geben, dass sie sich intensiver für den Ausbau der Erneuerbaren Energien speziell im Inland einsetzen sollen.

Mein Votum im Rat:

Sehr geehrte Präsidentin, sehr geehrte Regierungsräte, sehr geehrte Vertreter der EKZ
Gerne geben ich vorab meinen Intressensbindungen bekannt:
Ich bin Vizepräsident von Swissolar, Leiter Marketing der Firma Solarmarkt und Mitbesitzer von Solar-Contracting Firmen.
Zu aller erst möchte ich den Mitarbeiter:innen der EKZ danken. Diese machen einen grossartigen Job und erfüllen ihren Kernauftrag sehr gut.
Das EKZ-Netz steht uns zu unglaublichen 99.998% zur Verfügung! Im Schnitt müssen die Kunden über das ganze Jahr nur 9 Minuten auf Strom verzichten, was fast doppelt so gut ist, wie im Schweizer Schnitt.
Das ist zentral für den Wirtschaftsstandort, was uns während dieses Winters in dem Stromknappheit gedroht hatte, wieder einmal zu Bewusstsein geführt wurde, was es heissen würde ohne Strom da zu stehen. Es würde einen immensen wirtschaftlicher Schaden bringen!

41% unseres Stroms stammt aus dem Ausland

Ich möchte aber in meinem Votum über den Erneuerbaren Strom sprechen. Wir werden von der EKZ zu 100% damit versorgt! Das ist gut.
Leider stammen aber 41% dieses Stroms aus dem Ausland (basierend auf der Stromkennzeichnung der EKZ aus dem Jahr 2021, eine aktuellere liegt noch nicht vor).  Das mag wirtschaftlich der beste Weg gewesen sein. Ich erachte es aber als ein grosses Risiko, sich in einem so hohen Mass auf ausländische Lieferanten zu verlassen.
Nur 4.4% des Stroms stammen aus neuen Erneuerbaren Energien (inkl. des Anteils aus dem sog. geförderten Strom) Dies ist deutlich zu wenig. Hier muss die EKZ zulegen!
In der Eigentümerstrategie der EKZ, welche der Regierungsrat festlegt, wird festgehalten, dass Zitat: «ein weiterer Ausbau des Erzeugungsportfolios und der Handelsaktivitäten der EKZ, insbesondere im Ausland, wird nicht angestrebt.»  Zitat Ende. Trotzdem investiert EKZ weiter in lohnende Energieproduktion im Ausland.

Ausbau der Erneuerbaren Energien auch in der Schweiz

Was in der Eigentümerstrategie vollkommen fehlt, ist ein Punkt für den Zubau von Produktionsanlagen im Inland und im Kanton Zürich. Das Vehikel dazu war oder ist die AXPO. Trotzdem sollte der Verwaltungsrat überdenken, ob diese Strategie zielführend ist und ob ein erweitertes eigenes Portfolio aus Solar- und Windkraft in der Schweiz nicht zielführend wäre.
Der Regierungsrat hat sich das Ziel gesetzt den Anteil der Erneuerbaren Energien im Kanton Zürich deutlich zu steigern. Dazu muss er auch die EKZ nutzen. Doch 2022 lag sie mit den Einspeisevergütungen weiterhin auf dem viert letzten Platz der 30 grössten Energieversorger der Schweiz, was nicht förderlich ist.
Die EKZ hat die Einspeisetarife für 2023 angehoben. Es sieht aber nicht danach aus, dass sie mit den angepassten Tarifen ein Spitzenplatz – wie es der EKZ zusteht – erreicht wird. 
So kann der Zubau der Photovoltaik im Kanton Zürich weiterhin nicht so Fahrt aufnehmen, wie es möglich und nötig wäre.
Es liegt am Regeriungsrat und dem Verwaltungsrat der EKZ, dies in der Eigentümerstrategie festzulegen, den die Geschäftsführung der EKZ bleibt in dieser Beziehung renitent.
Im Jahresbericht wird an prominenter Stelle erwähnt, dass Balkon-Solaranlagen gefördert werden, dass mit dem Projekt Generationenstrom PV-Analgen auf den Schulhausdächern realisiert werden. Das begrüssen wir sehr. Leider verschaffen Sie uns im Jahresbericht aber nirgends die Transparenz, was das in kWh gebracht hat. Ich gehe deshalb davon aus, dass es sich um den bekannten Tropfen auf den heissen Stein handelt, welcher verpufft.
Wir erwarten, dass im Jahresbericht in Zukunft nicht nur das Wachstum an Erneuerbaren Energien im Ausland aufgezeigt wird, sondern diese Zahlen auch für den heimischen Markt transparent gemacht werden.